Adverb – Arten und Position im Satz

Das Adverb ist eine Wortart in der deutschen Sprache. Adverbien ergänzen oder modifizieren die Bedeutung von Verben, Adjektiven, anderen Adverben oder ganzen Sätzen, indem sie ein Mehr an Informationen zu einer Handlung oder einem Zustand liefern, eine Aussage bestätigen oder sie negieren. In diesem Beitrag geht es um die unterschiedlichen Arten von Adverbien und deren Stellung im deutschen Satz. Am Ende gibt es einige Hinweise dazu, wie man ein Adverb in einem Satz erkennen kann und Informationen dazu, wie sich das Adverb von Adjektiv und Präposition abgrenzen lässt.

Was ist ein Adverb

Ein Adverb ist ein Wort, das in der Regel verwendet wird, um ein Verb, ein Adjektiv, ein anderes Adverb oder sogar einen ganzen Satz zu beschreiben oder zu modifizieren. Adverbien geben zusätzliche Informationen über die Umstände an, unter denen eine Handlung ausgeführt wird, oder über die Art und Weise, wie etwas getan wird.

1 Er spricht sehr schnell
2 Sie lief gestern früh morgens im Park
3 Er arbeitet hart und effizient
4 Ich werde bald zurück sein

In den Beispielsätzen sind die folgenden Wörter Adverbien:

  1. sehr beschreibt das Adverb schnell und gibt an, dass die Geschwindigkeit intensiviert wird.
  2. gestern, früh und morgens beschreiben das Verb lief und geben Informationen über die Zeit und den Zeitraum an, in dem die Handlung stattfand.
  3. hart und effizient beschreiben das Verb arbeitet und geben Informationen über die Art und Weise an, wie die Handlung ausgeführt wird.
  4. bald beschreibt das Verb zurück sein und gibt an, dass die Handlung in naher Zukunft stattfinden wird.

Arten von Adverbien

Anhand der Beispiele oben ist ersichtlich, dass Adverbien unterschiedliche Zusatzangaben vermitteln. Die Art eines Adverbs wird durch die Art der Information bestimmt, mit der sie ein anderes Wort näher bestimmt. Grundsätzlich kann hier unterschieden werden zwischen: Art und Weise, Ausmaß, Häufigkeit, Ort und Zeit. Für jede Art eines Adverbs wird im Folgenden aufgeführt, was diese beschreibt und wo ein Adverb dieses Typs im Satz in der Regel steht.

Adverb der Art und Weise

Adverbien der Art und Weise beschreiben, wie eine Handlung ausgeführt wird. Sie beantworten die Frage Wie? oder In welcher Weise? bzw. Auf welche Weise? Sie sind wichtig, um Aussagen zu präzisieren und die Art und Weise einer Tätigkeit oder Handlung genauer zu beschreiben.

Einige Beispiele für Adverbien der Art und Weise sind schnell, langsam, vorsichtig, laut, leise, gründlich, geschickt, ungeschickt, sorgfältig, oberflächlich, elegant, schlampig, routiniert und unbeholfen

Stellung im Satz

Diese Adverbien können vor oder nach einem Verb stehen, je nachdem, ob die damit beschriebene Handlung betont werden soll oder nicht. Ein vorangestelltes Adverb betont die Art und Weise der Handlung. Wenn es nach dem Verb steht, gibt es lediglich weitere Informationen darüber, wie eine Handlung ausgeführt wird oder wurde.

1 Schnell rennt sie die Treppe hinunter
2 Er trinkt seinen Kaffee langsam
3 Hastig trinkt er seinen Kaffee

In Satz 1 betont das Adverb schnell die Intensität, mit der sie die Treppe hinunterrennt. Im zweiten Satz bestimmt das Adverb langsam die Art und Weise, wie er seinen Kaffee trinkt. Zur Intensität des Trinkvorgangs wird hier nichts ausgesagt. Anders in Satz 3, wo der Fokus der Aussage durch die Voranstellung auf das Adverb hastig gelegt wird.



Adverb des Ausmaßes

Adverbien des Ausmaßes geben an, in welchem Maße eine Handlung ausgeführt wird. Sie beantworten die Frage Wie viel? oder Wie sehr? Sie können eine Aussage oder Handlung verstärken oder abschwächen.

Beispiele für Adverbien des Ausmasses sind sehr, ziemlich, etwas, total, ein bisschen, völlig, ganz, extrem, kaum, überaus, äußerst, außerordentlich, höchst, besonders usw.

Stellung im Satz

Diese Adverbien können vor oder nach dem Bestimmungswort stehen, abhängig von dessen Wortart.

Ein Adverb des Ausmaßes kann vor oder nach dem Verb stehen. Die Position hat Einfluss auf die Betonung des Adverbs und die Bedeutung des Satzes aus. Steht das Adverb vor dem Verb, wird es betont und die Aufmerksamkeit der Hörerin oder des Lesers wird auf die Größe oder das Ausmaß der Handlung gelenkt.

Sehr schnell rannte sie zum Bus.

Die Handlung wird betont. Der Fokus liegt auf der Geschwindigkeit, mit der sie zum Bus rannte. Wenn das Adverb des Ausmaßes nach dem Verb steht, wird es weniger betont und stellt lediglich eine zusätzliche Information zur Verfügung.

Sie rannte sehr schnell zum Bus.

Hier wird das Ausmaß der Handlung als zusätzliche Information angegeben, ohne dass es die Hauptbetonung des Satzes beeinflusst.

Beschreibt das Adverb ein Adjektiv näher, steht es in der Regel davor: sehr groß, ziemlich langsam, extrem teuer. Es kann die Intensität eines Adjektivs verstärken oder abschwächen. Zum Beispiel verstärkt sehr gut die Qualität, während weniger gut die Wertigkeit abschwächt.

Bestimmt ein Adverb das Ausmaß eines anderen Adverbs, kann es sowohl vor als auch nach dem Bestimmungswort stehen: Auch hier gilt, dass die Positionierung den Fokus setzt, wie am Beispiel der unterschiedlichen Positionen des Adverbs sehr in folgenden Sätzen deutlich wird.

Er spricht sehr fließend und schnell.

Er spricht schnell und fließend sehr deutlich.

Er spricht schnell und sehr fließend.

Er spricht sehr schnell und fließend.



Adverb der Häufigkeit

Adverbien der Häufigkeit geben an, wie oft etwas geschieht. Sie sind besonders nützlich, um Gewohnheiten, Routinen und Präferenzen auszudrücken. Beispielsweise drückt man mit Ich gehe manchmal joggen aus, dass man zwar nicht regelmäßig joggt, es aber von Zeit zu Zeit tut.

Um das Adverb der Häufigkeit zu erfragen, kann man zum Beispiel die Frage stellen Wie oft? oder Wie häufig?

Adverbien der Häufigkeit können auch mit anderen Adverbien oder Zeitangaben kombiniert werden, um eine genauere Aussage zu machen, wie z. B. fast immer oder jeden zweiten Tag. Adverbien der Häufigkeit können die Bedeutung eines Satzes verändern.

1 Ich gehe oft ins Kino
2 Ich gehe ins Kino

Satz 1 sagt aus, dass ich regelmäßig ins Kino gehe, während Satz 2 lediglich beschreibt, dass ich ins Kino gehe. Eine Information zur Häufigkeit erfolgt in Satz 2 nicht.

Weitere Beispiele für Adverbien der Häufigkeit sind immer, manchmal, oft, selten, nie, gelegentlich, gelegentlich, monatlich, wöchentlich, ununterbrochen, ständig und regelmäßig.

Stellung im Satz

In der Regel steht das Adverb der Häufigkeit nach dem Bestimmungswort, z. B. Ich gehe oft spazieren. Es gibt jedoch Ausnahmen, bei denen es vor dem Bestimmungswort steht: in bestimmten umgangssprachlichen Ausdrücken wie meistens montags oder immer noch oder bei bestimmten Verben wie kommt vor, hat selten oder macht täglich (Es kommt selten vor, dass ich so spät aufstehe). Grundsätzlich gilt jedoch, dass das Adverb der Häufigkeit nach dem Bestimmungswort steht. Soll das Adverb der Häufigkeit die Betonung erhalten, steht es in der Regel davor: Oft gehen wir ins Kino.“



Adverb des Ortes

Adverbien des Ortes beschreiben, wo sich eine Handlung abspielt oder wo sich etwas befindet. Sie geben Antworten auf Fragen wie wo? oder wohin? und liefern somit Informationen zur räumlichen Position von Objekten oder Personen.

Einige Beispiele für Adverbien des Ortes sind hier, dort, irgendwo, nirgendwo, links, rechts, drinnen, draußen, oben, unten , vorne und hinten.

Stellung im Satz

Die Stellung dieser Adverbien im Satz variiert je nach Kontext und Betonung. Einige Adverbien des Ortes können auch als Präpositionen verwendet werden, wie bei auf dem Tisch, unter dem Bett oder an der Wand. Adverbien des Ortes helfen dabei, genaue Beschreibungen in einem Text zu geben, damit sich Lesende besser orientieren können.



Adverb der Zeit

Adverbien der Zeit werden auch Temporaladverbien genannt und konkretisieren, wann eine Handlung stattfindet oder stattgefunden hat, und beziehen sich auf den Zeitpunkt, die Dauer oder die Häufigkeit einer Handlung. Sie geben Antwort auf Fragen wie Wann? oder Wie lange? oder Wie oft?. Adverbien der Zeit können sowohl eine spezifische Zeitangabe enthalten (z. B. gestern, heute, morgen), als auch eine allgemeine zeitliche Orientierung geben (z. B. oft, manchmal, selten).

Beispiele für Adverbien der Zeit sind heute, gestern, morgen, manchmal, oft, selten, nie, ständig, dann, bald, gerade, jetzt, immer, schon, noch, gleichzeitig, inzwischen, demnächst, gegenwärtig, später und bisher

Stellung im Satz

Adverbien der Zeit können im Satz an unterschiedlichen Positionen stehen, abhängig von der gewünschten Betonung und dem Kontext. Stehen sie vor dem Bestimmungswort, betonen sie die Zeitangabe:

Morgen gehe ich zum Arzt.

Steht ein Adverb der Zeit nach dem Bestimmungswort wird die Handlung stärker betont:

Ich gehe morgen zum Arzt.

Auch zwischen Subjekt und Verb oder zwischen Hilfsverb und Hauptverb können Adverbien der Zeit stehen:

Sie hat gestern schon Pizza gegessen.

Adverbien der Zeit können auch in Verbindung mit anderen Adverbien verwendet werden, um genauere Zeitangaben zu machen, z. B. sehr oft, nur manchmal, schon lange.

Fazit

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass es verschiedene Arten von Adverbien gibt, die unterschiedliche Zusatzinformationen zu einem anderen Wort liefern. Adverbien der Art und Weise geben an, wie etwas getan wird, während Adverbien des Ausmaßes die Intensität oder das Maß angeben. Adverbien der Häufigkeit beschreiben, wie oft etwas geschieht, Adverbien des Ortes geben an, wo etwas stattfindet und Adverbien der Zeit beschreiben, wann etwas geschieht.

Die Stellung von Adverbien kann die Betonung und Bedeutung einer Aussage beeinflussen, aber es hängt immer vom Kontext und der spezifischen Adverbart ab. Ein vorangestelltes Adverb kann die Betonung verstärken, indem es sofort am Anfang des Satzes oder direkt vor dem Verb platziert wird. Ein nachgestelltes Adverb kann auch die Betonung intensivieren, indem es den Satz abschließt oder direkt nach dem Verb platziert wird. Jedoch kann ein nachgestelltes Adverb auch nur zusätzliche Informationen liefern. Es kommt also darauf an, welches Adverb in welchem Kontext und in welcher Position verwendet wird.

Adverbien der Art und Weise stehen normalerweise vor dem Verb, während Adverbien des Ausmaßes oft zwischen dem Subjekt und dem Verb stehen. Adverbien der Häufigkeit, des Ortes und der Zeit können entweder vor oder nach dem Verb stehen.

Einige Adverbien können mehrdeutig sein und sowohl als Adverbien der Art und Weise als auch des Ortes oder der Zeit verwendet werden, je nach Kontext.

Wie erkenne ich ein Adverb?

Adverbien beschreiben in der Regel ein Verb, ein Adjektiv, ein anderes Adverb oder sogar einen ganzen Satz. Sie geben zusätzliche Informationen darüber, wie, wo, wann oder in welchem Maße etwas geschieht. Sie beschreiben die Umstände einer Handlung, eines Geschehens oder eines Zustands.

Nach Adverb fragen

Ein einfacher Trick, um Adverbien zu erkennen, ist zu fragen: Wie wird die Handlung ausgeführt? oder Wann, wo oder warum wird die Handlung ausgeführt? Wenn das Wort oder die Wortgruppe, die auf diese Fragen antwortet, nicht das Subjekt oder das Objekt des Satzes ist, handelt es sich höchstwahrscheinlich um ein Adverb.

Position im Satz

Adverbien können in einem Satz an verschiedenen Stellen auftreten. Zum Beispiel können sie vor dem Verb, nach dem Verb, am Satzanfang oder am Satzende stehen. Wenn ein Wort an einer solchen Position im Satz auftritt, könnte es sich um ein Adverb handeln

Funktion im Satz

Ein Adverb kann auch durch seine Funktion im Satz erkannt werden. Es kann ein Verb, ein Adjektiv oder ein anderes Adverb näher beschreiben oder Modifikationen an einem ganzen Satz vornehmen.

Sie singt wunderschön

Im Beispielsatz wird das Wort wunderschön als Adverb genutzt, da es das Verb singt näher bestimmt und beschreibt, auf welche Art und Weise die Handlung ausgeführt wird. Das Adverb gibt uns Zusatzinformationen zur Tätigkeit, indem es beschreibt, wie sie singt, nämlich auf eine wunderschöne Weise.

Abgrenzung zu anderen Wortarten

Diese Merkmale können als Anhaltspunkte verwendet werden, um Adverbien im Satz zu erkennen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Adverbien leicht zu identifizieren sind, und dass einige Wörter je nach Kontext als verschiedene Wortarten verwendet werden können. Es ist vor allem wichtig, die Unterscheidung von Adverb und Adjektiv zu verstehen: Adverbien beschreiben Verben, Adjektive oder andere Adverbien; Adjektive bestimmen Substantive näher.

Sie ist wunderschön

Im Beispielsatz wird das Wort wunderschön als Adjektiv genutzt. Es bestimmt Substantiv Sie näher und beschreibt, wie sie aussieht, nämlich wunderschön.


Adverbien des Ortes und Präpositionen können identisch sein, haben aber unterschiedliche Funktionen in einem Satz. Eine Präposition zeigt die Beziehung zwischen einem Substantiv oder Pronomen und einem anderen Wort im Satz an, wie z. B. eine räumliche, zeitliche, logische oder kausale Beziehung. Präpositionen stehen normalerweise vor einem Nomen oder Pronomen und bilden zusammen mit diesem eine Präpositionalphrase. Präpositionen können auch als Adverbien verwendet werden, um eine räumliche oder zeitliche Angabe zu machen.

Ein Beispiel für ein Wort, das als Präposition und als Adverb im Deutschen verwendet werden kann, ist das Wort über. Als Präposition wird es verwendet, um eine räumliche Beziehung zwischen zwei Objekten oder Personen auszudrücken:

Paul wohnt über der Buchhandlung

Als Adverb kann über verwendet werden, um die Intensität oder den Grad von etwas auszudrücken:

Er ist über alle Maßen glücklich

In diesem Satz drückt über aus, dass das Subjekts über das übliche oder erwartete Maß hinaus glücklich ist.

Im Allgemeinen kann man jedoch sagen, dass eine Präposition normalerweise eine Beziehung zwischen zwei Wörtern im Satz ausdrückt, während ein Adverb beschreibt, wie, wo, in welchem Ausmass oder auf welche Art und Weise eine Handlung stattfindet.

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